Am 10.03.2018 verließen die Kameradinnen und Kameraden des Fachdienst ABC der Landeshauptstadt Magdeburg die ausgetretenen Pfade und nutzten die erste gemeinsame Übung im neuen Jahr, um einen wichtigen Grundstein der Zusammenarbeit zu festigen.

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Magdeburg-Diesdorf, Südost und Beyendorf-Sohlen sowie die Kameradinnen und Kameraden der Johanniter Unfallhilfe stellen materiell und personell die Einsatzfähigkeit für alle Bereiche im ABC Einsatz sicher.

Das vielfältige Einsatzspektrum und die anspruchsvolle Technik lassen es oft in Vergessenheit geraten, dass Teamwork, Verlässlichkeit und gute Kommunikation die Grundlagen hinter allem theoretischen und fachlichen Wissen sind. Ein Team aus allen Teileinheiten bereitete eine vielseitige Stationsausbildung vor, die neben dem Team-Gedanken sogar fachlich allen Teilnehmern etwas abverlangte.

An erster Stelle stand das gegenseitige Kennenlernen. Insbesondere in Katastrophenschutzeinheiten ist eine gewisse Fluktuation der Helfer durch Wohnortswechsel oder berufliche Veränderung eine stetige Herausforderung für Führungskräfte und das kameradschaftliche Kennenlernen. Zu diesem Zweck wurden vier Teams gebildet, die sich aus allen vier Einheiten gleichermaßen zusammensetzten. Die erste Aufgabe schien augenscheinlich einfach, die Tücke steckt jedoch im Detail. Das alphabetische Sortieren einer Gruppe nach Vorname oder Alter kann unter Zeitdruck durchaus eine Herausforderung darstellen. Gleichzeitig wurden hierbei die ersten Hürden des Kennenlernens gebrochen. Die folgenden Stationen griffen dann sowohl fachliche als auch gruppendynamische Aspekte auf.

 

Rettungsstation Umgang mit Spineboard, DIN-Trage und Tragen des Rettungsdienstes

Hier war ein Hindernissparcour mit unterschieldichen Tragen zu bewältigen, ohne dass der Patient unnötig mit Wasser, aus gefüllten Bechern, „kontaminiert“ wird.


Bilder: Johanniter Unfallhilfe - Magdeburg

 

Formen eines Quadrates aus einem Seil mit verbundenen Augen

Hier mussten die Gruppen bereits zeigen, wie man blindes Vertrauen und Verstehen zielbringend umsetzt. Nicht zuletzt ist es für Führungskräfte eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Lösungswege und Führungsstile zu beobachten. Neben sehr demokratischen Gruppenlösungen, bei denen alle zur Zielereichung gleichermaßen beigetragen haben, konnte auch die Beeinflussung durch Übernahme von Führung gesehen werden.


Bilder: Robert Heinemann

 

Dekontamination vor Ausrüstungsgegenständen und Personen

Die Aufgabe bestand im Nachweis einer Kontamination an einer Person und beinhaltete damit den Umgang mit Kontaminationsnachweisgeräten und zusätzlich in der Reinigung von Ausrüstungsgegenständen nach einer Verunreinigung.


Bild: Feuerwehr Beyendorf-Sohlen

Neben dem fachlichen und wettkämpferischen Teil boten die meisten Stationen auch allen die Gelegenheit, einen Einblick in die Aufgabengebiete der jeweiligen Teileinheit Messen, Dekon und Dekon-V zu erhalten.

Gefahrstofferkundung

Diese Station erinnerte etwas an Memory aus Kindertagen. Trotzdem waren alle mit entsprechender Zielstrebigkeit dabei, aus dem umfangreichen Repertoire an Messtechnik das jeweils Geeignete für den unbekannten Stoff zu finden und damit den Stoff zu bestimmen. Nach circa vier Stunden standen die Gruppensieger nach Punkten fest und man konnte das Erlebte in gemütlicher Runde nachwirken lassen. Einhelliges Resumee aller Beteiligten: auf jeden Fall eine Wiederholung wert und der Spaßfaktor kam bei allen Stationen auch nicht zu kurz.

Text: Marc Steidel